Chronik

Im Jahre 1874, so steht es geschrieben, haben sich einige Bürger zusammengefunden, um einen Schützenverein zu gründen. Die Kameraden mit dieser guten Idee gaben sich den „Germanen“. Warum gerade dieser Name gewählt wurde, bleibt uns verborgen. Diese Verbindung bestand viele Jahre. Anno 1919, so ergaben die Recherchen, traten nun auch Kegler in diesen Club ein. Ab 1929, dem 10-jährigen Jubiläum der Kegler, war man bestrebt, das Kegeln nicht nur im geselligen Kreis zu betreiben, sondern auch im sportlichen Sinne. Man verglich sich mit anderen Vereinen, die in sportlicher Konkurrenz standen.

 

Als im Juli 1925 der Münchner Kegler Verein gegründet wurde, war der Kegelclub Germanen nicht mit allen Gründungsmitgliedern genannt. Warum, konnte leider nicht festgestellt werden. Später dann, hier sind die Überlieferungen uneins, schlossen sich die Germanen dem Münchner Kegler-Verein an.

 

Zunehmend mehr Clubs formierten sich, immer mehr Kegelbahnen entstanden, sodass es nicht ausblieb, dass sich immer mehr Personen dem organisiertem Verein anschlossen um auch ihre Meister zu ermitteln. In den ersten Jahren bzw. Jahrzehnten konnte bei unseren Nachforschungen kein Germane, der einen Meistertitel inne hatte, ermittelt werden. Erst in den sechziger Jahren trumpften die Kegler der Germanen so richtig auf.

 

So wurde 1962 Bruno Strickner mit der Vereinsmeisterschaft sowohl 3. Bayrischer Meister, als auch 3. Deutscher Meister. Im Jahr darauf konnte er bei den Münchner Meisterschaften im Einzel den 2. Platz erreichen. Gleichzeitig errang er unter anderem mit seinem Clubkameraden Hans Geisler und der Münchner Vereinsmannschaft den Titel des Bayrischen Meisters. Hans Geisler errang in diesem Jahr auf der Bayrischen Meisterschaft im Einzel, Platz Nr. 3. Besonderer Höhepunkt im Jahre 1964 war die Errungenschaft des Deutschen Meistertitels der Münchner Vereinsmannschaft, zu denen wieder Bruno Strickner zählte.

Im Jahre 1966 wurde die erste Germanen-Damenmannschaft gegründet. Dies kostete dem Gründungsvater Walter Ruchty viel Überzeugungskraft, da die meisten Herren keinen Sinn in einer Damenmannschaft sahen. Sie wollten „unter sich“ bleiben und konnten gut auf weibliche „Beobachter“ bzw. Konkurrenten verzichten.

Alles in Allem, war die Gründung der Germanen Damen aus jetziger Sicht eine sehr gute Entscheidung, da diese bis dato eine sehr erfolgreiche Truppe sind.

„Mimi“ Geisler ist als einziges Damen-Gründungsmitglied noch aktiv und erfolgreich am Kegelsport beteiligt.

Trotz des „Umbruchs“ im Club wurden die Germanen in den nachfolgenden Jahren mit ihren Mannschaften immer erfolgreicher und bekannter.

Spieler wie Geisler, Pogelsek, Viehauser, Wattner und Ziegler holten sich diverse Titel. So wurde Bruno Strickner im Jahre 1967 Münchner Einzelmeister und Stani Pogelsek sogar Bayrischer Meister. Mit der Münchner Vereinsmeisterschaft, zu der unter anderem Pogelsek, Geisler, Strickner und Ziegler gehörten, brachte der MKV 1968 einen Bayrischen Meister und sogar Deutschen Meister hervor. In diesem Jahr wurde die Herrenmannschaft der Germanen auch Münchner Pokalsieger. Auch die darauffolgenden Jahre wurden von hervorragenden Erfolgen geprägt:

So wurde z.B. Bruno Strickner 1970 Bayrischer Einzelmeister. Auch die Damen konnten in diesem Jahr die ersten Erfolge erzielen. Leni Zehetbauer wurde mit der Münchner Vereinsmannschaft ebenfalls Bayrische Meisterin. Nun gab es kaum noch Meisterschaften, an denen kein Germane einen Titel erringen konnte.

Die Erfolge bleiben auch in den folgenden Jahren nicht aus.

Nach großen Spielern wie Strickner, Wallner, Pogelsek, Geisler, Morasch, Ziegler, Viehauser und Bayer wurde eine neue Mannschaft zusammengestellt. Sie konnte in der ersten Zeit mit den alten Größen und dem alten Ruhm nicht mithalten.

1980 standen dem Club neben alten Hasen wie Landgraf und Strickner auch Bernhard Pröll und Otto Gabriel als Leistungsträger zur Verfügung.

Die Mannschaft wurde Zweiter in der Bayernliga. Im darauffolgenden Jahr 1981 – ging es dann um den Abstieg. Dieses Mal konnte der Klassenerhalt noch gesichert werden. 1982 allerdings war es dann soweit. Helmut Landgraf hatte vor Saisonbeginn den Club verlassen und Bruno Strickner war über seinen Leistungshöhepunkt hinaus – Abstieg in die Landesliga.

1985 wurden die Germanen mit der Mannschaft Bachlberger, Dirnberger, Gabriel, Nittel, Pendias, Pröll und Schuhmann Meister in der Landesliga und stiegen wieder auf. In der folgenden Saison 85/86 belegte die Mannschaft den 3. Platz in der Bayernliga – nicht zuletzt durch die Mithilfe der Neuzugänge Herbert Wagner und Mario Bayer.

1986/87 konnten die Germanen einen sehr guten Spieler für sich gewinnen: Werner Stössl

Mit ihm, Mario Bayer, Klaus Dirnberger, Otto Gabriel, Bernhard Gölitz, Michael Nittel und Ralf Pendias konnte 1988 der Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd geschafft werden. Eines der größten Germanen-Feste aller Zeiten wurde  organisiert.

 

Werner Stössl kegelte am 01.10.1988, mit 1009 Holz, den ersten Tausender in München überhaupt. In diesem Jahr begann auch seine Karriere in der Nationalmannschaft.

 

1989/1990 reichte das Leistungspotential der Mannschaft nicht, um den Verbleib in der 2. Bundesliga Süd zu gewährleisten. Die Damen wurden Meister in der Landesliga Süd und stiegen in die Bayernliga auf.

Die Klassen konnten, sowohl von den Damen, wie auch den Herren, nicht gehalten werden und beide Mannschaften mussten absteigen.

 

Bis heute konnten unsere Damen I mit einigen Abstechern die Landesliga erhalten. Leider sieht es bei den Herren nicht mehr ganz so gut aus.

 

Nach einer langen Durststrecke konnte in der Saison 1998 der 1.Platz in der  Bezirksliga München und somit der Aufstieg in die Regionalliga München/Niederbayern erreicht werden.

 

Am 12. Juni 1999 feiert der Club Germanen sein 125 jähriges Bestehen. Die Gründungsriege der Schützen löste sich vor langen Jahren auf, und die Kegler können auf 80 Jahre durchaus sportlich erfolgreiche Jahre zurückblicken.

Um dieses Jubiläum in sportlich würdigem Rahmen zu feiern, wurden vier Damen- und vier Herrenmannschaften zu einem Jubiläumsturnier eingeladen. Auf den übrigen zwei Bahnen fand ein „Standlscheiben“ mit vielen attraktiven Preisen statt.

Außerdem wurden während des Tages noch weitere kleine Veranstaltungen geboten. Am Abend ließ man das Fest bei geselligem Beisammensein, Musik und Tanz ausklingen.

 

Wir erinnern uns gerne an all die Höhen und Tiefen des „SKC Germanen“ und freuen uns auf viele weitere, sportlich erfolgreiche Jahre.

In diesem Sinne wünschen wir all unseren Mitgliedern und Freunden des Kegelsportes viel Erfolg und bedanken uns für die gelungene 125-Jahrfeier die sie noch lange in Erinnerung behalten sollen.

Autorin: Andrea Kubitschek